Bracht, Eugen Felix Prosper


1842 - 1921

Name: Bracht, Eugen Felix Prosper
Nationalität: D
Lebensdaten: 1842 - 1921
Geburtsort: Morges (Genfer See), Schweiz, 3.6.1842
Todesort: Darmstadt, Deutschland, 15.11.1921


Ab 1859 studierte Bracht bei Johann Wilhelm Schirmer in Karlsruhe. Seit 1861 arbeitete er als Autodidakt in Düsseldorf, wo ihm Hans Gude gelegentlich Korrektur gab. 1864 wandte er sich entmutigt von der Kunst ab und wurde Kaufmann. 1875 nahm Bracht erneut seine Studien in Karlsruhe bei dem inzwischen dorthin übersiedelten Gude auf, den er 1877/78 in der Landschaftsklasse als Lehrer vertrat. 1880/81 unternahm er eine Reise nach Ägypten, Syrien und Palästina. Zum Nachfolger Christian Wilbergs an die Akademie nach Berlin berufen, unternahm er nach 1891 eine weitere Orientreise. Ab 1902 war er als Lehrer an der Dresdener Akademie und nach Beendigung seiner Lehrertätigkeit als freischaffender Künstler tätig.
Eugen Bracht hinterließ ein umfangreiches, vielfältiges Oeuvre. Bis 1880 war seine Arbeit von dramatischer Naturauffassung geprägt, die sich in den 80er Jahren durch die Eindrücke der ersten Orientreise zur Betonung des koloristischen Elements weiterentwickelte. Nach den Großaufträgen für Panoramen, Dioramen und Veduten konzentrierte er sich im Anschluss an seine zweite Orientreise ab 1900 überwiegend auf den malerischen Ausdruck. Die Bedeutung des Sujets tritt zurück und seine reduzierte Farbpalette nähert sich dem lyrischen Ton der Maler von Worpswede.

M. Osborn, Eugen Bracht, Bielefeld/Leipzig 1909 (Künstlermonographien Bd. 97); Thieme-Becker 4 (1910), S. 502-503; Ausst.-Kat. Eugen Bracht. Festschrift zur Feier seines 70. Geburtstags. Katalog der Jubiläums-Ausst. veranstaltet von der Freien Vereinigung Darmstädter Künstler, Darmstadt 1912; Ausst.-Kat. Eugen Bracht 1842-1921, Kunsthalle Darmstadt 1970; F. Theilmann (Hrg.), Die Lebenserinnerungen von Eugen Bracht, Karlsruhe 1973; M. Großkinsky, Eugen Bracht (1842-1921). Landschaftsmaler im wilhelminischen Kaiserreich, Darmstadt 1992; Bruckmann 1997-1998 1, S. 183-185.


Letzte Aktualisierung: 08.02.2017



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