Hummel, Johann Erdmann


1769 - 1852

Name: Hummel, Johann Erdmann
Namensansetzungen: Hummel, Johannes Erdmann (Andere Schreibweise)
Hummel, Erdmann (Andere Schreibweise)
Nationalität: D
Lebensdaten: 1769 - 1852
Geburtsort: Kassel, Deutschland, 11.9.1769
Todesort: Berlin, Kassel, 26.8.1852
Beruf: Künstler


Mit elf Jahren trat Hummel in die Zeichenklasse, 1782 in die Bauklasse und 1790 in die Malklasse der Kasseler Akademie ein. Seit 1786 war er außerdem Schüler Wilhelm Böttners. 1792 erhielt er ein Reisestipendium nach Rom, wo er Freundschaft mit den Malern Johann Christian Reinhart, Johann Martin v. Rohden, Friedrich Bury und dem Bildhauer Conrad Wolf schloss. Künstlerisch wurde Hummel seit 1794 auch von Asmus Jakob Carstens' Werk beeinflusst. Kurz vor seiner Rückreise entstand eine Gruppe von radierten Landschaften aus Rom und der Umgebung. 1799 reiste Hummel mit Bury zurück nach Norden. Da sich keine Aussicht auf eine Anstellung in Kassel bot, ging er im Oktober 1800 nach Berlin. Seine Bewerbung um die 1805, nach dem Tode Wilhelm Böttners frei gewordene Hofmalerstelle und Professur an der Akademie wurde abgelehnt. Dagegen erhielt Hummel an der Berliner Akademie eine Stelle als Lehrer für Perspektive, Architektur und Optik, die 1809 zur Professur führte. Die Reisen mit Friedrich Bury nach Teplitz und Karlsbad 1808 und später 1816 in Begleitung des Grafen Ingenheim, Sohn des Preußenkönigs Friedrich Wilhelm II., auch in die Niederlande leiteten eine Entwicklung ein, die Hummel von den Stoffen der Antike zu religiös geprägten Themen führte. Später folgten hauptsächlich Genredarstellungen und Landschaften, u. a. Stadtansichten Berlins, in denen Hummel mit sachlicher Akribie Phänomene der Beleuchtung und Perspektive behandelte. Gemälde wie der "Granitschalenzyklus" von 1831 und sein 1824/25 erschienenes mehrbändiges theoretisches Werk "Die freie Perspektive" stellten Hummel an die Spitze des Berliner "sachlichen Realismus" des 19. Jh.

Knackfuß 1908, passim; H. Rosenhagen, Zwei retrospektive Ausstellungen deutscher Maler um 1800. I. Johann Erdmann Hummel, in: ZfBK 58 (1924), Heft 1/2, S. 5-13; Thieme-Becker 18 (1925), S. 128-129; G. Hummel, Johann Erdmann Hummel (1769-1852), in: Lebensbilder 3 (1942), S. 240-248; G. Hummel, Der Maler Johann Erdmann Hummel. Leben und Werk, Leipzig 1954; M. L. Morton, Johann Erdmann Hummel and the Flemish Primitives. The Forging of a Biedermeier Style, in: ZfK 1 (1989), S. 46-67


Letzte Aktualisierung: 26.03.2019



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