Spitzweg, Carl


1808 - 1885

Name: Spitzweg, Carl
Nationalität: D
Lebensdaten: 1808 - 1885
Geburtsort: München, Deutschland, 5.2.1808
Todesort: München, Deutschland, 23.9.1885
Beruf: Maler/in


Eine Italienreise nach Abschluss seines Pharmaziestudiums an der Universität München sowie der Kontakt zu einer Gruppe Münchner Landschaftsmaler um Christian Heinrich Hansonn bewogen Carl Spitzweg 1833, Maler zu werden. Er kopierte die alten Meister, arbeitete ab 1844 als Illustrator für die "Fliegenden Blätter" und schuf zunächst anekdotische Genreszenen in spitzer Pinseltechnik. Eine Wende brachte nach verschiedenen Venedigaufenthalten vor allem seine Reise 1851 nach Paris und London. Das Kolorit Delacroix' und die Schule von Barbizon beeindruckten ihn stark. Er lebte, fern vom offiziellen Münchner Kunstbetrieb, in seinem Freundeskreis, zu dem die Maler Eduard Schleich d. Ä., Eduard Grützner, Alexander Seitz und Moritz v. Schwind gehörten. Sein Alterswerk ist durch die Vorliebe für Nachtbilder und entsprechende Beleuchtungseffekte gekennzeichnet. Sein virtuoser Umgang mit der Farbe führte in der Auflösung der Gegenstände zu einer Vorform des Impressionismus. Spitzweg hinterließ ein umfangreiches Œuvre von über tausend Bildern und Ölstudien meist kleinen Formats. Oft behandelte er ein Thema mehrfach. Sein technisches Können, die scharfe Beobachtungsgabe und der feine Humor machten ihn zu einem der bedeutendsten und beliebtesten deutschen Genremaler.

Thieme-Becker 31 (1937), S. 394-396; G. Roennefahrt, Carl Spitzweg. Beschreibendes Verzeichnis seiner Gemälde, Ölstudien, Aquarelle, München 1960; Ausst.-Kat. Carl Spitzweg und sein Freundeskreis, Haus der Kunst, München 1968; J. Chr. Jensen, Carl Spitzweg. Zwischen Resignation und Zeitkritik, Köln 1975; Bruckmann 1981-1983 4, S. 183-186; Ausst.-Kat. Carl Spitzweg und die französischen Zeichner Daumier, Grandville, Gavarni, Doré, Haus der Kunst München, München 1985; J. Ch. Jensen, Carl Spitzweg. Gemälde und Zeichnungen im Museum Georg Schäfer Schweinfurt, München 2002; S. Wichmann, Carl Spitzweg. Verzeichnis der Werke. Gemälde und Aquarelle, Stuttgart 2002


Letzte Aktualisierung: 27.10.2020



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