Der Barmherzige Samariter (Der Abend), Studie



Der Barmherzige Samariter (Der Abend), Studie


Inventar Nr.: 1875/1417
Bezeichnung: Der Barmherzige Samariter (Der Abend), Studie
Künstler / Hersteller: Johann Wilhelm Schirmer (1807 - 1863)
Datierung: um 1855
Objektgruppe: Gemälde
Geogr. Bezug: Israel
Material / Technik: Öl auf Leinwand auf Pappe
Maße: 33,7 x 47,5 cm (Bildmaß)
Beschriftungen: Signatur: bez. u.l.: J.W. Schirmer


Katalogtext:
Landschaften als Tageszeitenzyklus, verknüpft mit der Geschichte des "Barmherzigen Samariters" (Lukas 10, 30-37), gestaltete Schirmer mehrfach. Den beiden Kasseler Studien (1875/1416, 1875/1417) kommen die zwei entsprechenden Szenen des ausgeführten, vierteiligen Zyklus in der Staatlichen Kunsthalle in Karlsruhe am nächsten (Inv.-Nrn. 613, 615). Eine weitere Studie zum "Mittag" ebenfalls in Karlsruhe (Inv.-Nr. 1411), die in den Maßen mit den zwei Kasseler Studien fast identisch ist, zeigt gegenüber der großformatigen Ausführung des "Mittag" im Karlsruher Zyklus jedoch so große Unterschiede, dass sie zu einer weiteren Zyklusvariante gehören muss. Mit Schirmers zweitem vollständigem Tageszeitenzyklus in Kassel (AZ 124-AZ 127) können zwei Landschaftsskizzen im Wallraf-Richartz-Museum in Köln (Inv.-Nrn. WRM 1121, 1123; Kat. Köln 1964, S. 109) in Verbindung gebracht werden.
Nach 1855 beschäftigte sich Schirmer mit biblischen Landschaften. Studien zu diesen Themen vereinigte er im so genannten "Emilien-Album", das in den 20er Jahren der Familie des Künstlers gehörte (G. J. Wolf, Johann Wilhelm Schirmer, in: Die Kunst für Alle 35, 1920, S. 208-209).
Schirmer orientierte sich in seinen Tageszeitenzyklen, einem bedeutenden Thema der romantischen Malerei, an den berühmten Vorbildern Caspar David Friedrichs, dessen Landschaften jedoch stets ohne Figurenstaffage blieben. In Johann Martin v. Rohdens Tageszeitenzyklus (vgl. AZ 114-AZ 117) ist jedes Gemälde mit einer inhaltlich voneinander unabhängigen Figurengruppe ausgestattet. Schirmer dagegen verknüpfte die einzelnen Gemälde seines Tageszeitenzyklus mit einer zusammenhängenden Geschichte. Darüber hinaus unterstreicht die Komposition - gleichsam interpretierend - die erzählerische Handlung.



Literatur:
  • Heinz, Marianne [bearb.]: Bestandskatalog Gemälde des 19. Jahrhunderts. Museumslandschaft Hessen Kassel. München 2006, S. 242, Kat.Nr. 664.


Letzte Aktualisierung: 24.04.2023



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