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Aufsteigende Wolken im Gebirge (Teilstück F)


Inventar Nr.: AZ 1993/1
Bezeichnung: Aufsteigende Wolken im Gebirge (Teilstück F)
Künstler / Hersteller: Joh. Christian Clausen Dahl (1788 - 1857)
Datierung: 1820
Objektgruppe: Gemälde
Geogr. Bezug:
Material / Technik: Öl auf Leinwand
Maße: 80 x 56 cm (Bildmaß)
Leihgeber: Stadt Kassel, Städtische Kunstsammlungen


Katalogtext:
Dahls Gemälde "Wasserfall in Norwegen" wurde 1827 von Kurfürst Wilhelm II. erworben und ist in den Inventaren entsprechend aufgeführt (Kat. Kassel 1816, Suppl. VI, Nr. 1915; Kat. Kassel 1830, Nr. 1124; Kat. Kassel 1888, Nr. 732). Das Format ist durchgängig mit 217 x 154 cm angegeben. Noch 1936 im Nassauschen Kunstverein in Wiesbaden ausgestellt, kam das Gemälde 1937 als Leihgabe an die Städtischen Kunstsammlungen Kassel ins Kunsthaus am Ständeplatz und wurde zu Kriegsbeginn mit dem städtischen Kunstbesitz ausgelagert. Dann galt es lange Zeit als verschollen. Während des Kriegs oder bald danach wurde es in sechs Teile zerschnitten. Drei Teilstücke (Teilstück A-C) wurden "erworben" und mit städtischen Inventarnummern versehen (Teilstück A = AZ 1164, Teilstück B = AZ 1383, Teilstück C = AZ 1384). Das Teilstück D entdeckte Erich Herzog bei der Übernahme des städtischen Kunstbesitzes 1971.
Diese vier Teile befanden sich in Kassel, während die beiden fehlenden an die Sammlung Schäfer in Schweinfurt verkauft wurden (Inv. Nr. 1 826, 1 1963). Teilstück A wurde als "Wasserfall" von Dahl 1952 in Kassel in einer Ausstellung der Städtischen Kunstsammlungen gezeigt und als Teilstudie zu Dahls Gemälde "Wasserfall mit einer Burgruine", datiert 1819, (Museum Bergen Inv. Nr. 153) bezeichnet. Teilstück B, "Wasserfall in einer Felslandschaft", wurde in einer Ausstellung der Städtischen Kunstsammlungen 1955 als Werk Dahls präsentiert, ebenso wie das Teilstück C, welches unter dem Titel "Nordische Landschaft mit Felsenburg" als ein Werk von Carl Gustav Carus galt. Bereits 1966 hatte der städtische Restaurator W. Brandt die Zusammengehörigkeit der Kasseler Teilstücke erkannt. Er fertigte eine Fotomontage an, die, nachdem der fehlende Rest (Teilstück D) aufgefunden und der Zusammenhang mit den Schweinfurter Gemälden klar geworden war, 1976 Grundlage eines Aufsatzes (Brandt/Criegern 1976) wurde. Die Bemühungen, die einzelnen Stücke des Gemäldes wieder zusammenzuführen, sind abgeschlossen.
Dahl schuf das Gemälde für den Dresdner Professor Johann Carl Rössler, der es Kurfürst Wilhelm II. 1827 verkaufte. Es ist die größere Fassung eines in der Nachfolge Ruisdaels entstandenen Gemäldes, welches Dahl bereits 1819 vollendet hatte und das sich heute im Museum in Bergen befindet. Innerhalb der Gruppe der Wasserfalldarstellungen gehört es zu seinen bedeutendsten Werken und ist ein wichtiges Beispiel für Dahls Landschaftsauffassung: die Verknüpfung von Nah- und Fernsicht, die akribische Wiedergabe der Details und die möglichst authentische, atmosphärische Wiedergabe des Natureindrucks.



Literatur:
  • Gerkens, Dorothee u. a. [Bearb.]; Bungarten, Gisela [Hrsg.]: Die Kunst zu sammeln. Die Städtische Kunstsammlung in Kassel. 2018.

Siehe auch:


  1. 1875/781: Großer Wasserfall (Teilstücke A-D)
  2. AZ 1993/2: Wasserfall (Teilstück E)


Letzte Aktualisierung: 15.12.2020



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